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Aktuelles aus dem Mädchenzentrum Jgiya Bon in Bamako

 24. April 2017

Von  Gunthard Weber und Milly Orthen

Das Mädchenzentrum ist und bleibt der „Hauptsitz“ und das „seelische Zentrum“ von Häuser der Hoffnung e.V. in Mali. Hier tagt die Kooperative Jigiya Bon Siokoro, hier findet der neu eingerichtete Gesundheitsunterricht für die „externen“Mädchen statt und in dieser Oase kann man an dem lebendigen, gemeinschaftlichen Zusammenleben der 40 Mädchen und jungen Frauen teilhaben. Hier treffen sich auch die deutschen Gäste und oft wohnen sie auch hier.

Während eines Besuchs im Januar und Februar besuchten Gunthard Weber und Milly Orthen alle sechs Projektorte (Boro, BarbéPlateau, Youré, Neguéla, Siokoro und Bamako. Wilfried Hoffer und Lutz Bessel eruierten unterschiedlichste konzeptuelle, organisatorische und Standortmöglichkeiten für das geplante Berufsbildungszentrum (BBZ); Ruth Hoffer, seit November 2016 das erste Ehrenmitglied von Häuser der Hoffnung e.V., kümmerte sich um das, was ihr am meisten am Herzen liegt, das Mädchenzentrum. Dazu stießen im Februar/März zwei Praktikantinnen: Clara Eick, eine Medizinstudentin, die vor drei Jahren schon einmal drei Monate im Mädchenzentrum war und Laura Iller-Louis, Afrikanistikstudentin mit Bambarakenntnissen. Sie schrieb gerade nach ihrer Rückkehr begeistert von ihren Erfahrungen dort und beide gaben uns wichtige organisatorische Hinweise.

Zum Ausruhen, Sich-Austauschen und Palavern trifft man sich im Zentrum um den langen Holztisch unter dem großen Mangobaum im großen Rund der sieben Häuser. Dort gibt es auch das von der Köchin bereitete Mittagessen für die Mitarbeiterinnen, die SchneiderInnen und die Gäste. Die Mädchen essen in kleinen Gruppen auf den Terrassen ihrer Häuser. Wenn die Mädchen, die zur Grundschule gehen, am frühen Nachmittag in ihren Schuluniformen aus der Schule zurückkommen, kommen sie immer an dem Tisch vorbei und begrüßen die Leiterin Mariam Sidibé und die Gäste.

Der Wirkungskreis des Mädchenzentrums wächst kontinuierlich. Vor allem dank der Initiativen von Dr. Gudrun Eisermann ist die Anzahl der Mädchen, die durch Schulstipendien deutscher Förderinnen (monatlich jetzt 20 €) in den letzten zwei Jahren auf 135 gestiegen. Hinzu kommen noch 28 Schulpatenschaften. Die engagierte malische Ärztin Oumou Traoré, die sich besonders für die Abschaffung der Beschneidung einsetzt, bietet auch den älteren der externen Mädchen einen regelmäßigen Gesundheitsunterricht an. Hier geht es um Hygiene, Ernährung, Schwangerschaftsverhütung, Sexualität, Frauenrechte und Beschneidung etc. .

Neben Mariam Sidibé, die das Mädchenzentrum seit 2004 leitet, besteht das sehr gut zusammenarbeitende Team aus den Betreuerinnen Oumou Konaté und Alima Ballo (beide haben ihre Schulausbildung im Zentrum absoviert), dem Lehrer Dimon Dolo und der Köchin Sali. Für die Sicherheit und Hausmeisterarbeiten sorgen die Wächter Sené und Kalifa.

An einem großen Fest am 5.2. – auf dem Sportfeld in der Mitte stand ein größeres Zelt mit DJ-Musik – nahmen alle Mädchen einschließlich vieler Ehemaliger und Angehörigen (insgesamt 250 Personen) teil und am Nachmittag besuchte der bekannte malische Musiker Bassekou Koyatédas Zentrum. Er war so angetan von der Atmosphäre, dass er zusagte, auf seine nächsten CD einen Song über das Zentrum aufnehmen zu wollen.

Inzwischen hat auch die Frau des malischen Präsidenten das Zentrum besucht. Das war der letzte Tag unser Aufenthaltes in Mali. Die Fotos von Milly geben einen Eindruck vom Leben im Zentrum und des Festes wieder.

Über die dortigen Freizeitaktivitäten werden wir gesondert berichten.

 

Aktuelle Bilder aus dem Zentrum Jigiya Bon in Bamako sehen Sie im Bildarchiv.