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Barbé Plateau: Besuch am 27.2.2017

 27. März 2017

Gunthard Weber

Nicht weit entfernt von Mopti, der bunten Hafenstadt am Niger 600 km nördlich von Bamako, liegt in Mali der Marktflecken Sévaré am Kreuzungspunkt der Straßen von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Barbé Plateau, ein sehr armes Dorf mit einer multiethnischen Bevölkerung (viele Bella-Familien = ehemalige Sklaven der Tuareg), findet man ein paar km südlich links unweit der Hauptstraße nach Ségou.

Malische Freunde baten uns, für das Dorf ein dreiklassiges Schulgebäude zu finanzieren und wir stimmten zu. Im Sommer 2016 wurden dort die ersten SchülerInnen eingeschult und die Schule staatlich anerkannt. Inzwischen sind es 203. Milly Orthen und ich besuchten jetzt die fertige Schule zum ersten Mal und es stellte sich heraus, dass es eine sehr gute Entscheidung war. Über zehn Jahre lang hatte sich das Dorf vergebens bemüht, eine Schule zu bekommen und in Eigeninitiative in einfachsten Behelfsräumen Unterricht abgehalten. Man merkte den Dorfältesten und dem Gemeindevorstand an, wie stolz und tief dankbar sie waren, uns die Schule zeigen zu können. Offensichtlich hatte man den etwas eingeschüchtert wirkenden Kindern eingeschärft, die Gäste besonders rücksichtsvoll zu begrüßen. In jeder der drei Klassen präsentierte je ein Kind seine ersten Französischkenntnisse.

Die Schule wurde ein so attraktiver Ort für die ganze Umgebung, dass sie schon jetzt aus den Nähten platzt und es neben der Schule schon wieder drei Behelfsklassen aus Hirsestroh und Zeltplanen gibt, durch die die heftigen Sandwinde hindurch fegen und die die Regenzeit nicht überstehen werden. Gerne würden wir dort ein weiteres Schulgebäude errichten. Das kostet jedoch 30 000 Euro.

Wir besichtigten das Dorf noch und auch den Gemeindegarten der Frauenkooperative und unsere Spende für den Garten kam gut an. Mit im Dorf hergestellten Geschenken fuhren wir weiter.

 

>> Bilder vom Besuch in Barbé Plateau finden Sie im Bildarchiv.