Schul-, Ausbildungs- und Universitätsstipendien
Die Bevölkerung in Mali ist jung, der Kinderreichtum groß, die Alphabetisierungsrate niedrig. Weniger als die Hälfte der Frauen kann lesen, rechnen und schreiben. Noch immer können in Mali viele Kinder nicht zur Schule gehen. Besonders Mädchen haben dazu meist keine Chance, sie müssen schon von klein auf arbeiten, im Haushalt oder auf dem Feld helfen. Oft werden sie früh verheiratet. 
© Gudrun Eisermann: Unterricht in Neguela
© Gudrun Eisermann: Unterricht in Neguela
Mit Schulstipendien unterstützen wir lernwillige Mädchen aus sozial schwachen Familien. Diese werden von unseren Mitarbeiterinnen in Mali sorgsam ausgewählt. Die Schulstipendiatinnen besuchen wo möglich staatlich anerkannte private Schulen mit gut ausgebildeten Lehrern und kleineren Klassen. Sie erhalten Lernmittel wie Bücher, Hefte und Stifte sowie jedes Jahr eine neue Schuluniform. Die Koordinatoren Dimon, Alassane, Djeneba, Lassina und Idrissa halten den Kontakt zur Schule und zum Elternhaus der Stipendiatinnen. Sie kennen deren familiäre Verhältnisse, überprüfen die schulischen Leistungen und geben bei Bedarf Nachhilfeunterricht.
© Gudrun Eisermann: Klasse in Koulikoroni
© Gudrun Eisermann: Klasse in Koulikoroni
Schulstipendien erhalten derzeit 50 Bewohnerinnen des Mädchenwohnheims, 537 Mädchen in Bamako, die bei ihren Familien leben, auf dem Land 59 Mädchen in Koulikoroni, 25 Mädchen in Fananfiecoro und 32 Mädchen im Waisenhaus bei Kadia in Mountougoula.
 
Ausbildungsstipendien (derzeit 10) erhalten motivierte Mädchen des Wohnheims, die die Schule nach der 9. Klasse erfolgreich abgeschlossen haben. Beliebte Ausbildungsberufe sind: Schneiderin, Hebamme, Krankenschwester.
 
Über Universitätsstipendien (Bourses d’études Salabary Doumbia) dürfen sich 20 Mädchen freuen, zum Beispiel Aminata und Fatoumata, die Biologie und Medienwissenschaften an der Universität Bamako studieren.
 
Alle geförderten Mädchen haben Zugang zu den staatlichen Fortbildungsprogrammen und werden zu öffentlichen Veranstaltungen, zum Beispiel am Tag des afrikanischen Kindes oder am Tag der Kinderrechte eingeladen. Die MitarbeiterInnen unseres Vereins in Mali unterrichten die Mädchen rund um alle Themen, die für sie wichtig sind: Gesundheit, Schutz vor ansteckenden Krankheiten, Pubertät, Sexualität, Schwangerschaftsverhütung, Familienplanung, Kinderehe, Beschneidung und vieles mehr. 
 
Mädchen, die gebildet sind, können ihre Fähigkeiten entwickeln, sie heiraten später und bekommen meist weniger Kinder. Berufstätige Frauen tragen zum Familieneinkommen bei, investieren später in die Bildung ihrer eigenen Kinder und lassen ihre Töchter nicht mehr beschneiden. 
© Gudrun Eisermann: Schulstipendiatinnen im Mädchenwohnheim Jigiya Bon Bamako
© Gudrun Eisermann: Schulstipendiatinnen im Mädchenwohnheim Jigiya Bon Bamako