Die ersten Wochen von Jigiya Bon

 1. Dezember 2004

Die ersten Wochen – ein Bericht von Dezember 2004…

Die Schülerinnen
Nach ausführlichen Interviews mit etwa 30 Mädchen und deren Eltern oder Angehörigen wurden bisher 16 bedürftige Mädchen aufgenommen.

Es werden Mädchen ausgewählt, die in ihrer derzeitigen Situation nicht die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen. Zum Teil sind die Eltern verstorben oder die Mädchen sind bei Verwandten untergebracht, welche die Situation finanziell nicht tragen können oder wollen. Einige der Kinder wurden dort auch sehr schlecht behandelt. Zum Teil sind die Familien einfach zu arm, um ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. In vielen Fällen können sie sich nur unzureichend ernähren und die Kinder müssen durch Arbeit zum Unterhalt beitragen. Die älteren Mädchen sollen oft aus ökonomischen Gründen früh verheiratet werden und könnten danach die Schule nicht mehr besuchen.
Wir bemühen uns, den Kindern zu ermöglichen, den engen Kontakt zu ihren Familien durch regelmäßige Besuche und Einladungen ins Centre aufrecht zu erhalten.

Am Nachmittag des 15. Oktobers zogen die ersten sechs Mädchen in ihr neues Domizil ein.
Die zweistöckigen Betten, Schränke, kleine Schreibtische und Stühle waren schon bestellt, Matratzen, Bettücher, Schultaschen, Schreibutensilien, Küchengeräte, holzsparende Herde und die wichtigsten Unterrichtsmaterialien gekauft und Schlafplätze für die ersten Mädchen vorbereitet.
Neun weitere Mädchen sind inzwischen hinzugekommen. Bis der Wohntrakt fertig gestellt war, schliefen sie alle in zwei Räumen des alten Hauses. Inzwischen haben sie ihre neuen Zimmer bezogen. Insgesamt stehen 20 Plätze zur Verfügung, die im Laufe des Schuljahres belegt sein werden.

Die Gruppe der ersten Schülerinnen an der Baustelle.

Die ersten sechs Schülerinnen ziehen im Oktober 2004 in das provisorischen Wohnhaus ein.

Das Mädchenwohnhaus mit der Veranda ist fertig.
Das Mädchenwohnhaus mit der Veranda ist fertig.

Die Einweihung

Am 23. Dezember 2004 feierten wir in Anwesenheit eines Vertreters des Ministeriums für die Förderung von Frauen, Kindern und Familie und des Bürgermeisters von Doudabougou, mit Angehörigen, vielen Gästen und den Nachbarn das Einweihungsfest. Bei dieser Gelegenheit wurde das Mädchenhaus „Maison Ruth Hoffer“ getauft. Damit wurde der außergewöhnliche Einsatz Ruth Hoffers gewürdigt, ohne den der Aufbau des Centre in so einem kurzen Zeitraum und in dem Kostenrahmen (ca. 65 000 €, dabei beliefen sich die Baukosten auf knapp 46 000 €) nicht möglich gewesen wäre.

Das Gebäude mit Schlafräumen für 20 Schulmädchen wurde Ruth Hoffer gewidmet.

Ruth Hoffer wird „verewigt“ und das Fernsehen ist dabei.

Die Schule

Bis auf eines der Mädchen gehen alle jetzt in eine von der Schulbehörde empfohlene Privatschule, die sie in 25 Minuten zu Fuß erreichen.
Die 20-jährige Alima studiert Jura. Sie spricht sehr gut Französisch und hilft den kleineren Mädchen bei den Schulaufgaben. Die Mädchen haben sich gut eingelebt und für die Tagesabläufe, die Schulbesuche und die Verteilung sonstiger Aufgaben Routinen entwickelt. Abends sitzen sie noch vor dem Dunkelwerden auf dem Grundstück oder der Veranda vor ihren Zimmern und machen ihre Hausaufgaben.

Weitere Bilder finden Sie im Bildarchiv.

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