Der Bau von Jigiya Bon in Bamako

 15. December 2004

Grundstück, Bau und Garten

Ursprünglich hatten wir den Plan, ein Grundstück für Jigiya Bon Nr. 1 zu kaufen. Intensiv suchten Ruth Hoffer und ihre malischen MitarbeiterInnen Virginie Moukoro, Mariam Sidibé, Emmanuel Koné und Gaoussou Togo nach einem Terrain in den älteren Stadtvierteln Bamakos. Wichtige Auswahlkriterien waren die Nähe zu geeigneten Schulen sowie eine den Mädchen vertraute Bevölkerungsstruktur und Wohnart. An dieser Stelle ersparen wir Ihnen die Schilderung der langwierigen Suche und des Bürokratie-Hürdenlaufs bis zum Finden des jetzigen Grundstücks, das uns schließlich der neu gewählte Bürgermeister von Daoudabougou, einem Stadtteil Bamakos, kostenlos zur Verfügung stellte. Das glückliche Ende: all unsere Bemühungen wurden am 6. Oktober mit der Übergabe des 1200 qm großen Grundstücks (40 x 30 Meter) nicht weit von der Hauptstraße von Daoudabougou, belohnt. Auf diesem fanden wir ein etwa 70 qm großes und gut erhaltenes Haus und einen prachtvollen Mangobaum vor.

Die Backsteine werden selber hergestellt.

Die Wohngebäude entstehen.

Umbau und Neubau

Innerhalb einer Woche wurde das Haus renoviert (es diente in den ersten zwei Monaten als provisorisches Wohnhaus), eine Bodentoilette mit Waschmöglichkeit gebaut, das Grundstück gereinigt und die Vorbereitungen für den Anschluss an Strom und Trinkwasser getroffen.
Ende 2004, weniger als ein Jahr nachdem wir erste, noch vage Ideen zu diesem Projekt entwickelten, ist das Zentrum fertig gestellt.

Es besteht aus drei Gebäuden:
In dem schon vorhandenen und renovierten Haus befindet sich jetzt die Küche (die nur in der Regenzeit zum Kochen genutzt wird) und ein Näh- und Webraum. In zwei Zimmern wohnt der Hausmeister und Wächter des Projektes, Kalifa Koné mit seiner Frau und zwei Kindern.
Neben dem Haus befindet sich ein Platz zum Kochen, Spülen und Wäschewaschen sowie eine Toilette.
Das neue Wohnhaus für die Mädchen hat insgesamt 5 Zimmer à 16 qm für je 4 Mädchen. Daneben befindet sich ein kleines Haus mit drei größeren Toiletten und Waschgelegenheiten.
Das Gemeinschaftshaus besteht aus dem 42 qm großen Gemeinschaftsraum und dem Büro. In zwei weiteren Zimmern wohnt die Betreuerin der Mädchen, Mariam Sidibé, mit ihrer Tochter.

Auf dem Grundstück befanden sich bereits zwei Brunnen, deren Wasser zum Kochen, zum Duschen, zum Wäschewaschen und zum Gießen verwendet wird.
Für Wasch- und Küchenabwässer wurden zwei Sickergruben gegraben, für die Toiletten ein Kammernsystem angelegt, das eine häufige Leerung entbehrlich macht.
Die Hauptwege auf dem Grundstück sind wegen der reichlichen Niederschläge in der Regenzeit (Juni bis Oktober) befestigt. Die nicht befestigten Flächen werden begrünt. Erste Sträucher, Palmen und Blumen sind bereits gepflanzt. Ein Gemüsegarten, in dem die Mädchen die Gartenbestellung und -pflege lernen sollen, wird angelegt.

Unter dem Schatten spendenden Mangobaum treffen sich Bewohner und Besucher des Zentrums und plaudern, diskutieren und scherzen miteinander.
Das Grundstück ist wie hier in Mali üblich, von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben. An der Rückseite haben wir bisher keine Mauer errichtet, weil wir hoffen, dass uns die Gemeinde auch noch das Nachbargrundstück zur Verfügung stellen wird. Es könnte zunächst für Gartenbau verwendet werden, der hierzulande eine wichtige Einkommensquelle für Frauen ist.

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