10 Jahre Jigiya Bon in Bamako – fast 100 Mädchen wurden unterstützt

 26. April 2014

Im Oktober 2014 feiert das Schulwohnheim Jigya Bon in Bamako seinen 10. und das Ausbildungswohnheim seinen 9. Jahrestag. 10 Jahre Jigiya Bon im Oktober 2014 (in dem Monat beginnt jeweils das neue Schuljahr) ist ein guter Anlass, einmal unseren Spenderinnen und Spendern und uns selber Rechenschaft abzulegen, wieviele Mädchen das Zentrum bisher durchlaufen, erfolgreich Schule und/oder Berufsausbildung abgeschlossen oder aus welchen Gründen auch immer das Zentrum vorzeitig verlassen haben. Gemeinsam mit der Leiterin Mariam Sidibé machte sich Ruth Hoffer an die Arbeit,  die oft unzureichenden Daten zu ergänzen und zu einer übersichtlichen Statistik zusammenzustellen:

Statistik Jigiya Bon: 2004 bis 2014

Besuch der Schule
Derzeitige Schülerinnen: 25
  • Schulabbruch: 5
  • Schulabschluss: 10

Besuch des Gymnasiums
Derzeitige Schülerinnen: 5
  • Schulabbruch: 3
  • Abschluss mit Abitur: 1 (+1)*

Besuch der Universität
Derzeitige Studentinnen: -
  • Abbruch: -
  • Abschluss mit Diplom: 1**

Schule und Ausbildung
Derzeitige Azubis: 6
  • Abbruch: 1
  • Abschluss mit Diplom: 7

Nur die Ausbildung
Derzeitige Azubis: 3
  • Abbruch: 2(+1)***
  • Abschluss mit Diplom: 28

Anmerkungen:

* 1 Mädchen wird hier nicht gezählt: die Schülerin hat nach dem Abitur eine Lehrberufsausbildung abgeschlossen und wird somit zum Bereich „Schule und Ausbildung“ gezählt.

** Das Mädchen kam bereits als Jura-Studentin ins Centre

*** 1 Mädchen macht wegen Schwangerschaft ihre Ausbildung (von Jigiya Bon gezahlt) extern

Im Lauf der 10 Jahre haben insgesamt 97 Mädchen das Centre Jigiya Bon bewohnt:

Einige Mädchen verbrachten ihre gesamte 9-jährige Schulzeit bis zum DEF bei uns (DEF = Diplom d’Etudes Fondamentales, das zum Besuch des Gymnasiums berechtigt), am Ende des 9. Schuljahrs besuchten die Besten unter ihnen drei Jahre das Gymnasium bis zum Abitur, eine Schülerin studiert nach ihrem Auszug aus dem Internat Literatur an der Uni.

Wir raten generell nur den wirklich aussergewöhnlich begabten Schülerinnen zum Gymnasium, da die Ausbildungsdauer eines Universitätsstudiums um viele Jahre länger ist als eine Berufsausbildung nach dem DEF und zudem die Chancen auf einen Arbeitsplatz für Akademiker wesentlich geringer sind. Selbst unsere Diplomierten (z.B. Krankenschwestern) arbeiten Jahre als Praktikantinnen, bevor sie entlohnt werden. Nur die Elektrikerin und die Bauzeichnerin haben sofort eine Anstellung gefunden.

Drei unser Schülerinnen schafften das Abitur trotz Wiederholung leider nicht, bei drei weiteren sahen wir aufgrund ihrer schwachen Leistungen schon vorher keine Chance auf Erfolg. Da sie aber auch kein Interesse an einer Berufsausbildung hatten, verliessen sie das Centre nach dem allgemeinen Schulabschluss.

33 junge Frauen zogen nach ihrem Schulabschluss ins Centre, um eine Berufsausbildung zu absolvieren und nur zwei junge Frauen mussten ohne Diplom gehen. Die Ausbildungsdauer beträgt zwischen einem Jahr (Geburtshelferin) und drei bis vier Jahre je nach Grad des Abschlusses.

Insgesamt haben 35 Mädchen eine Berufsausbildung mit Erfolg beendet, darunter u.a. 12 Krankenschwestern, neun Schneiderinnen, sechs Geburtshelferinnen aber auch eine Elektrikerin, eine Bauzeichnerin und eine Speditonskauffrau.

Sieben Mädchen verliessen Jigiya Bon aus familiären Gründen. Insgesamt 10 Mädchen mussten Jigiya Bon vorzeitig verlassen, da sie mangelnde Motivation oder fehlenden Respekt vor den Regeln im Centre zeigten, oder – im Falle von vier Mädchen – schwanger aus den Ferien zurückkehrten. Von den Schwangeren konnten wir es zwei Mädchen ermöglichen, ihre Schulausbildung bzw. Ausbildung als Externe weiter zu verfolgen, wobei Jigiya Bon die Kosten übernahm.
Somit haben in den 10 Jahren insgesamt 15 Mädchen das Centre ohne Erreichen eines Abschlusses verlassen.