Neues Projekt in Boro

 15. Februar 2014

Eine französische Designerin, Marianne Montaut, die in Bamako lebt und arbeitet, brachte Ruth Hoffer während eines ihrer letzen Aufenthalte in Mali auf die Idee für ein neues Projekt, dass nun in die Tat umgesetzt wird.
Marianne Montaut stellt Kissen und andere Accessoires her, für die sie einen großen Bedarf an Webbändern aus handgesponnener Baumwolle hat. Im Dogonland werden solche Baumwollbänder traditionell auf einfachen Webstühlen von Webern gewebt. Während die Fäden ursprünglich handgesponnen waren, benutzen die Weber in letzter Zeit immer häufiger maschinengesponnene Fäden, weil das Spinnen solch langer Fäden besonders anstrengend ist.   Da die von Hand gesponnenen Fäden aber sehr viel schöner sind, hatte Ruth Hoffer die Idee, dass die Kooperative der Frauen in dem Dorf Boro im Dogonland, solche Fäden herstellen und liefern könnte.
Während unseres Besuchs in Boro zeigten uns etwa 15 Frauen, wie sie aus der rohen Baumwolle, wie sie vom Feld kommt, die Fäden spinnen. Das ist eine  aufwendige Arbeit. Erst werden die fest mit der Baumwolle verbackenen Kerne (die zur Herstellung von Öl, als Speisezusatz oder als Viehfutter benutzt werden) entfernt, dann die Baumwolle mit einem vielzinkigen Metallkamm aufgelockert und schließlich mit Spindeln zu Fäden gesponnen. Es ist faszinierend zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit und Geschicklichkeit die Frauen die Spindeln drehen und die Fäden herstellen. Wir unterstützen die Initiative, indem wir 20 neue Kämme und 500 kg Baumwolle zur Verfügung gestellt haben.
Von Juni bis Februar sind die Frauen allerdings  stark mit der Feld- und Gartenarbeit beschäftigt und haben dann nur stundenweise Zeit für diese Arbeit. Ruth Hoffer setzte sich zwischen sie und erklärt ihnen hinterher, warum es gut wäre, wenn sie auch nebenher regelmäßig spinnen würden. Wir erwägen, ob wir nicht auch selbst in dem Schneideratelier Decken aus dem Webbändern herstellen sollten.

Baumwollspinnerinnen.

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