Reisebericht Gunthard Weber – Siokoro (Teil 2)

 29. Januar 2014

18.1.14

Sitzung des Verwaltungsrates der Coperative Jigiya Bon Siokoro und Fahrt nach Bougounie

In der konstruktiven Verwaltungsratsitzung geht es vor allem um die Gründe für die magere Nussernte im Jahr 2013, um einen möglichen Ankauf von 20 Tonnen Nüsse von anderen Dörfern und dessen Risiken und wie die Nussernte z.B. durch Ausweitung um 12 auf 20 Dörfer um Siokoro herum vergrößert werden kann und was dafür nötig ist. Der Fabrikbrunnen braucht einen Filter, die Solaranlage für das Bildungshaus und das Labor ist nicht stark genug. Auch die Leiterin der Fabrik, Frau Coulibaly hat abends oft kein Licht mehr in ihrem Häuschen… Wir rechnen immer mit Wünschen und sind sparsam mit Zusagen.
Am Nachmittag fahren wir zu siebt mit einem Kleinbus durch flaches meist locker mit Bäumen bestandenes Land etwa 100 km nach Süden in Richung Sikasso und übernachten in einem einfachen Hotel in Bougounie. Zwei Stunden dauert es, bis Reis, Frites, Bohnen und Hühnchen auf dem Tisch stehen. Obwohl es wenig Mücken gibt, schlafen wir lieber unter Mosquitonetzen.

Besuch in Siokoro: Die Reise wird vorbereitet.

Sitzung des Verwaltungsrats von Siokoro

Zwei Mitglieder des Verwaltungsrates von Siokoro
Zwei Mitglieder des Verwaltungsrates von Siokoro

19.1.2014  

Siokoro und die Karitébuttermanufaktur

Die Fahrt nach Siokoro geht auf einer überwiegend holprigen und staubige Piste immer wieder an kleinen Dörfern vorbei durch eine trockene, flache Landschaft.
Wir brauchen über 1 1/2 Stunden. Angekommen steht schon das halbe Dorf voller Erwartung auf dem Platz mit den hohen Bäumen. Begrüßungsreden, Trommeln, Singen, Tänze. Dann gehen wir 300 Meter zur Fabrik. Alles wird besichtigt und wir treffen uns anschließend auf dem überdachten Freiplatz vor Frau Coulibalys Häuschen. Beim Mittagessen aus einer Schüssel, danach ausführliche Berichte und Gespräche. Der Trockenplatz hinter der Fabrik sollte vergrößert werden, ein Kühlraum für die produzierte Karitébutter wäre gut, der Filter für den Brunnen und das große Thema Ankauf von Kariténüssen (Vorteile und Risiken), der Beginn der Karitébutterproduktion und Solaranlagen, um unabhängiger vom Dieselöl zu werden, die Frage der Ausweitung der Zonen für die Nusssammlungen und last not least: Jetzt muss produziert werden! Vor der Rückfahrt Unruhe: Gerüchte über Überfälle auf der Strecke, die wir nehmen wollen und Streit, wann wir wieder nach Bougouni fahren. Drama oder reale Gefahr? Wir kommen vor der Dunkelheit auf der Hauptstraße an.

Begrüßung in Siokoro

Ruth und Wilfried Hoffer, Gunthard Weber: Begutachtung der Erzeugnisse der Karitébutter-Manufaktur

Erzeugnisse der Manufaktur

20.1.2014

Besuch von zwei Dörfern

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Kleinbus zu zwei Dörfern, wo die Frauen sich an den Nusssammlungen beteiligen. Wieder werden wir mit Musik und Tanz begrüßt, wieder werden Reden gehalten, Malibelle zum Probieren herumgereicht, die Dorfältesten begrüßt, die von uns finanzierten Speicher und markierte Sammelgebiete besichtigt. Es wird uns deutlich, dass die Zertifizierung der Nüsse doch ein zeitraubender und auch kostspieliger Prozess ist. Auch hier Wünsche, die wir nicht erfüllen können: Schutzschuhe wegen der Dornen und Schlangen, Eselskarren zum Transport der Nüsse, begrenzte Mittel für Kleinkredite.

Herzliche Begrüssung beim Besuch eines Dorfes, in dem Sammlerinnen der Kariténüsse wohnen

Begrüssung in einem Dorf, in dem Sammlerinnen der Kariténüsse wohnen

Abdoulaye Traoré, der die Fabrik in sein Dorf gebracht hat und in der Gegend gut bekannt ist, lässt die Frauen Malibelle probieren, die gute Creme mit Karitébutter aus Siokoro.

Die Malibelle-Creme wird ausprobiert

21.2.2014

Noch ein Tag in Siokoro: Im Fokus die geplante Trockenanlage und der Kühlraum.

22.1.2014 

Fahrt nach Koutiala

Wilfried Hoffer, das Ehepaar Paul und Gaoussou Togo fahren zurück nach Bamako, Ruth Hoffer, Robert Spruit und ich in Richtung Dogonland (ca. 700 km). Ein Reisetag. Der Kleinbus neigt sich nach links. Wir meiden die Sonne. Die Fenster sind nicht zu öffnen, keine Klimaanlage, aber viel Mineralwasser Timbouktou und viele Schlaglöcher, die unser Fahrer ganz überwiegend elegant umfährt. Ab Sikasso (nicht weit von der Grenze zur Elfenbeinküste) geht es mehr in Richtung Nordosten. Um Sikasso herum (Kartoffelland) ist es grüner und tropischer, danach im Land der Senoufo wieder viele abgeerntete Hirsefelder, auf denen öfters die Zebuherden der Peul weiden.

Rast an einem Straßenstand.

Überall begegnen uns Busse und Lastwagen mit Fracht aus Mensch und Tier – kein Anblick für zarte Gemüter!

Unterwegs begegnen überall Busse und Lastwagen mit Fracht aus Mensch und Tier.

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