Stand der Dinge und Zukunftsplanung …

 15. Dezember 2007

Bericht vom Treffen mit Vorstandsmitgliedern des Centre d’Appui à la Scolarisation des Filles A.S.F. „Jigiya Bon“ in Bamako am 15.12.2007
An der Sitzung mit Vorstandsmitgliedern und Mitarbeiterinnen des malischen Vereins nahmen teil:

Virginie Mounkoro, 1. Vorsitzende des malischen Vereins, Youchaou Traoré, Koordinator, Mamoudou Tapily, Schatzmeister, Mariam Konaté, ebenfalls im Vorstand und Mariam Sidibé, Betreuerin der Mädchen.
Von deutscher Seite Ruth Hoffer, Nele und Gunthard Weber, InitiatorInnen von Jigiya Bon, Leonie Weber, Vereinsmitglied in Häuser der Hoffnung e.V. sowie Ursula Peters, deutsche Krankenschwester und Psychologin, die in Korsika lebt und ab September 2008 im Centre mitarbeiten wird.

Mamoudou Tapily berichtet über die Finanzsituation und Finanzplanung des malischen Vereins A.S.F.
31.440.000 FCFA (= ca. 48000 Euro minus Bankgebühren) erhielt der malische Verein auch 2007 wie jedes Jahr von Häuser der Hoffung e.V. aus Deutschland. Hinzu kamen 2007 für das Kleinkredit-Institut 6.550.000 FCFA (10 000 Euro) als gesonderte Spende und 1.310.000 FCFA (2000 Euro) als eine Sonderspende der Initiatoren, die bei dem Besuch überreicht wurde. Ingesamt erhielt der malische Verein 2007 also 60.000 Euro aus Deutschland. Dieser ansehnliche Betrag kam ausschließlich durch Spenden zusammen.

Monatlich werden der Association 4000 Euro aus Deutschland überwiesen. Damit kann die Grundversorgung und die Schul- bzw. Berufsausbildung der 40 Mädchen und jungen Frauen weiter geleistet werden (Nahrung, Betreuung, Schulgeld, Unterrichtsmaterial und Schuluniformen, Extraunterricht in Französisch, Gesundheitsversorgung, Gehälter der sechs Angestellten inklusive Sozialvesicherung und Krankenversicherung für alle Mädchen und Angestellten, Strom, Wasser, Reparaturen usw.).

Auch seitens des malischen Vorstandes werden viele der Aktivitäten ehrenamtlich geleistet. Der malische Verein bemüht sich intensiv darum, weitere Sponsoren und Unterstützer zu gewinnen. Leider hat die Welternährungsorganisation (PAM) ihre Förderungsrichtlinien verändert und stellt seit dem Schuljahr 2007/08 dem Zentrum nicht mehr die Grundnahrungsmittel zur Verfügung. Erfreulicherweise haben sich aber verschiedene andere Organisationen und Firmen zu regelmäßigen Unterstützungen bereit erklärt:

Die laizistische Organisation Islamic Relief organisiert Patenschaften für die Vaterwaisen von Jigiya Bon. Über diese Hilfe hinaus unterstützt sie die Familien aller Mädchen im Zentrum mit einem Fleischkontingent für die beiden höchsten islamischen Feste, das Fastenbrechen nach Ramadan und das Hammelfest Tabasci.

Eine libanesische Firma stellt Seife zur Verfügung, einer libanesischen Stiftung liegt ein Antrag auf Zuwendung von Reis und Zucker vor.

Mariam Sidibé

Mariam Sidibé, Betreuerin der Mädchen im Centre.

Buchhalter Taplily Fatoumata
Mamoudou Taplily, Buchhalter und „Schatzmeister“ im Centre.

Pläne und Wünsche für 2008
Pläne und Wünsche für einen weiteren Ausbau und Verbesserungen gibt es viele. Allen Beteiligten ist klar, dass diese 2008 voraussichtlich nicht alle zu verwirklichen sein werden:

  • Für Einrichtung von fünf Computerplätzen mit Internetzugang und Drucker für Auszubildende und Schülerinnen werden ca. 6.000.000 FCFA (ca. 9160 Euro incl. Einführungen und Wartung) benötigt. Zwei Computer wurden bereits vom Häuser der Hoffnung e.V. gespendet.
  • Für die Einrichtung eines Sportfeldes werden 3.000.000 FCFA (ca. 4.600 Euro) benötigt. Ein malisches Ministerium ist bereit, die Geräte zu finanzieren, für den Erhalt und die Pflege des Platzes müsste das Zentrum selbst aufkommen.
  • Für den Bau eines Nähraumes werden 4.000.000 FCFA (ca. 6.000 Euro) benötigt (eine Anfrage an die deutsche Botschaft zur Finanzierung ist unterwegs). Sieben Nähmaschinen sind vorhanden (zwei von Häuser der Hoffung e.V. gespendet und fünf von einer malischen Organisation).
  • Frau Anna Schulz-Dornburg hat Häuser der Hoffnung 2007 dankenswerterweise 10.000 Euro gespendet. Wenn wir mit den laufenden Kosten gut hinkommen, können wir einen Teil dieser Spende vielleicht für die Erstellung dieses Raumes nutzen. Geplant ist auch, dass Frauen, die in der Umgebung des Zentrums leben, dann an Nähkursen teilnehmen können. Diesen Nähunterricht könnte ab Herbst 2008 Aminata Thera übernehmen, die dann ihre Schneiderlehre beendet haben wird. Die Begabtesten der sich im 1. Ausbildungsjahr befindlichen Mädchen könnten Aminata in ihrer Lehrtätigkeit unterstützen.
  • Für einen Neuanstrich der sechs Häuser innen und außen (innen halbhoch mit abwaschbarer Farbe) sind 5.000.000 FCFA (ca. 7600 Euro) erforderlich. Die Hälfte des Betrages hat Häuser der Hoffnung e.V. zugesagt. Anfragen für die andere Hälfte an das Ministerium für Arbeit und Berufsausbildung sowie an die französische Botschaft sind in Arbeit.

Kulturelle Aktivitäten:

  • Die bisherigen Aktivitäten sollen um 5 gemeinsame Besuche der Mädchen kultureller Stätten in Bamako und eine mehrtägige Reise in eine kulturell bedeutende Stadt Malis erweitert werden. Für 5 Ausflüge in Bamako mit 46 Personen werden 100.000 FCFA öffentlicher Transport (ca. 153 €), für eine 10-tägige Reise mit 46 Personen 1.360.000 FCFA (ca. 2075 €) benötigt.
  • Es ist beabsichtigt, regelmäßig Vorträge und Diskussionen durch Fachleute zu Themen wie Aidsprophylaxe, Gesundheitserziehung und Hygiene, Geburtenkontrolle, zur Problematik der Beschneidung durchzuführen. Hierzu sollen Frauen aus dem Stadtteil eingeladen werden, u.a. die Frauengruppen der Mikrokreditinitiative. Der Vorstand der A.S.F. wird einschlägige NGOs bitten, ehrenamtliche ExpertInnen zur Verfügung zu stellen.

 

Ursula Peters, Malerin und ausgebidete Krankenschwester, hat zwei Monate im Centre verbracht und den Krankenschwesterschülerinnen geholfen (mit Rücken zum Betrachter: Nele und Gunthard Weber).

Ursula Peters, Malerin und ausgebidete Krankenschwester, wird zwei Monate im Centre verbringen und den Krankenschwesterschülerinnen helfen. (Mit Rücken zum Betrachter: Nele und Gunthard Weber.)